Hans-Peter Hörner – ein AfD-Landtagsabgeordneter aus Balingen-Frommern

Als im März 2021 der Landtag gewählt wurde, zog mit 12,2 % der Stimmen für den Wahlkreis 63 (Balingen) auch Hans-Peter Hörner in den Landtag neu ein.
Hörner ist Jahrgang 1951 und vor einigen Monaten von Hechingen nach Balingen-Frommern gezogen.
Er war 1978 bis 2019 Berufsschullehrer an der Kaufmännischen Schule Hechingen.
In seinem Umfeld war Hörner bestens integriert.
Er engagierte sich in der Evangelischen Jugendarbeit und ist aktiv bei den Kaninchenzüchtern auf Orts-, Kreis- und Landesebene.

Er trat Ende 2016 der AfD bei und ist aktuell Sprecher des AfD-Kreisverband Zollernalb.
Zeitweise war er auch noch Ansprechpartner des AfD-Kreisverband Sigmaringen.
Er selbst bezeichnete sich einmal als „Mann mit konservativen Ansichten“.
Ob Hörner sich das selbst glaubt oder ob er ein brauner Wolf im schwarzen Schafspelz weiß nur er.
Doch als Abgeordneter für eine extrem rechten Partei mit faschistischen Flügel ist das zu bezweifeln.
Der AfD-Aussteiger Stefan Buck berichtete im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten im Dezember 2019:
Zitat Anfang:
„Insbesondere Hörner habe seine Stellung auch dazu genutzt, sagt Buck, die zuvor von der Schatzmeisterin verantwortete Aufnahme neuer Mitglieder zu übernehmen. Dies offensichtlich nicht immer korrekt: Buck berichtet von Mitgliedsanträgen, die Hörner auf Eis gelegt haben soll, weil er befürchtet habe, die Neulinge könnten seine Mehrheit innerhalb des AfD-Kreisverbands und damit seine wohl angestrebte Nominierung als Kandidat für die nächste Landtagswahl gefährden. Ein türkischstämmiger Aspirant sei in fast schon rassistischem Ton angeschrieben worden. Wegen der Aufnahmeverweigerungen und dem Schreiben habe der Kreisvorstand sogar Rügen vom Landesverband der AfD erhalten, so Buck.“
Zitat Ende.

Innerhalb der Partei scheint Hörner also eher zum Höcke-/Gauland-Flügel zu gehören.
So verteidigte er im September 2017 im Zeitungsinterview den Antisemiten Wolfgang Gedeon und stimmte in dessen Anti-Israel-Tiraden ein:
Zitat Anfang:
„Mit Wolfgang Gedeon habe ich geredet. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf des Antisemitismus. Ich sehe ihn nicht als Antisemit. Völlig klar ist auch ihm, dass das, was vor rund 80 Jahren in Deutschland passiert ist, eine Schande für unser Land ist. Die Bundesrepublik hat sich aber seit Jahrzehnten darum bemüht, Wiedergutmachung in Israel zu leisten. Es ist sehr viel Geld in dieses Land geflossen. Ich teile die Ansicht Gedeons, dass diese Hilfe in Israel nicht anerkannt und wertgeschätzt wird.“
Zitat Ende.
Das Hörner nun Landtagsabgeordneter ist und in Balingen ein Wahlkreisbüro betreibt, ist bei solchen Aussagen natürlich mehr als problematisch.